Kreuzgänge sind ein wichtiger funktionaler Gebäudeteil mittelalterlicher Klöster. Die Bauform aller Klöster geht zurück auf die Grundprinzipien des Benediktiner-Ordens, welche ab Ende des 11. Jahrhunderts durch Bernhard von Clairvaux aufgestellt wurden.
Bauliches Zentrum der mittelalterlichen Benediktiner- und Zisterzienser-Klöster ist ein offener quadratischer Klosterhof, in dem sich oft ein Brunnen befindet. Um den Hof herum ist der überdachte Kreuzgang angelegt. Auf der Außenseite des Kreuzgangs gruppieren sich die Kirche, der Bet- und Kapitelsaal, und die Arbeits-, Schlaf- und Eßsäle.
Die verschiedenen Kreuzgangflügel sind zu jeder Tages- und Nachtzeit die kürzeste Verbindung, um von überall trockenen Fußes zur Kirche zu gelangen, in der die Mönche fünfmal am Tag zum gemeinsamen Gebet zusammen kommen.
Mit nur wenigen Ausnahmen ist der Bauplan der Klöster immer gleich, nur die Größe variiert. Die Kirche ist stets Ost-West ausgerichtet. Der Klosterhof wird je nach den örtlichen Gegebenheiten nördlich oder südlich der Kirche angelegt.
Die architektonische Ausgestaltung der Kreuzgänge beginnt im 12. Jahrhundert sehr schlicht. Am Ende der Gotik im 15. Jahrhundert wird die Gestaltung oft mit feinen Maßwerk an den Fenstern und Gewölbebögen ausgeschmückt. Die wenigen Klöster, die noch Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet werden, sind wieder schlichter gestaltet.
Die Ausstellung im Gemeindezentrum der Stephanuskirche (Externer Link) am Kuhlerkamp zeigt eine kleine Auswahl an Kreuzgängen deutscher Klöster.